Kollektiv ZOO widmet der Suche nach neuen Formen des Dialogs eine Arena als Forum des körperlichen Sprechens. Dabei sollen Kämpfen, Spielen und Rangeln uns in Kommunikation und in eine neue Beziehung ohne diskursive Verstrickungen führen. Mit ZOO-JUTSU eröffnet das Kollektiv ein Forum als einen Lernort für gesellschaftlichen Dialog. Inspiriert vom Playfight* und der Playfight-Community entwickeln sie ein Spielsystem, in dem körperliche Bedingungen und selbst erdachte Regeln variantenreich vermischt werden, um so potentielle physische Ungleichheiten im Kampf zu annullieren. These: die Einrichtung der Arena als utopischen Raum, in dem wir auf körperlicher Ebene verhandeln, konfrontiert uns auf spielerische Art mit körperlichen Grenzen, schafft eine Resilienz gegenüber anderen körperlichen Logiken und bringt die Raufenden in einen physischen Dialog. Wir entwerfen eine Blaupause für die Einübung von Ambiguitätstoleranz gegenüber andersartigen Positionen. Hierbei treten wir mit interessierten Mitspieler:innen in einen körperlichen Kontakt, ohne die ideologische Agenda des Gegenübers zu kennen. Entwaffnet und fern der phonetischen Sprache begegnen wir uns als Figuren des Spiels ZOO-JUTSU. Der körperliche Dialog bringt uns in ein somatisches Lernen, welches unser Wissen hinterfragt und eingeübte (Denk), Bewegungsmuster und Meinungen verlernen lässt. Im Aufeinandertreffen und in der Begegnung mit sich selbst entstehen dialogische und demokratische Potentiale, die wir in einer Arena sichtbar machen. Welche körperlichen Thesen können wir gemeinsam formulieren? Welche Zuschreibungen verschieben sich im Kampf? Was bewegt die physischen Dialoge?