LEVIAH ist ein Erinnerungsstück über Verletzlichkeit, Macht, Konformität und den Verlust der Handlungsfähigkeit. LEVIAH besteht aus einer Sammlung von Erinnerungen an den Dienst im israelischen Militär und bringt ein Phänomen ans Licht, über das selten gesprochen wird: das emotionale Trauma und die Verzweiflung, die weibliche Soldaten in untergeordneten Positionen erleiden. In der von Männern dominierten, hierarchischen Struktur des nationalen Militärdienstes verlieren viele Frauen die Kontrolle und entwickeln Essstörungen. Sie sind gezwungen, nach außen hin hart aufzutreten, sind aber gleichzeitig sexuellen Belästigungen ausgesetzt. Bewältigungsmechanismen sind weit verbreitet: vorsätzliche Gedächtnisauslöschung, schwarzer Humor, Drogen, Apathie, sporadische Ausbrüche von Sexualität. Die Körper der Darsteller zeigen die extremen Bedingungen von Verletzlichkeit und Kontrolle sowie den Wandel vom Menschen zum „Mechaniker“, den man in einem aufgeladenen sozialen und militärischen Umfeld erlebt. LEVIAH stellt den allmählichen, aber beständigen Tribut dar, den das politische Gruppendenken von der Psyche des Einzelnen fordert.