Wir sind umgeben von einem Stoff, dem wir uns nicht mehr entziehen können. Plastik hat sich in rasanter Geschwindigkeit ausgebreitet und mit der vorhandenen Materie verflochten. Die Produktion von synthetischen Materialien wie dem Hartplastik PVC hat unser Verständnis von Ökonomie, Ästhetik und sozialem Miteinander geformt und verändert. Plastik ist untrennbar mit unserer Erfahrung von Alltag verbunden, es ist ein hartnäckiges Molekül. Seit Jahrzehnten bringt es sich aktiv in Erdkreisläufe ein. Es taucht an den tiefsten Stellen des Pazifiks auf, als Prothesen im menschlichen Körper, als Partikel in lebender Materie. Plastik wurde zur Ikone in Design und Popkultur, zur Schallplatte, zur Kreditkarte, zum Werkstoff der Automobilindustrie. Nun drängt es sich unter die Erdoberfläche: Einzelne Gesteinsschichten beginnen, das Plastik zu umschließen, und so läutet die Ergeschichte schon das nahende Ende der Plastik-Ära ein. Das Ende vom Plastik muss gefeiert werden: Die Performance-Plattform Rotterdam Presenta lädt dazu ein, dem Plastik zu gedenken und seinen Spuren zu folgen. Sie graben in der synthetischen Schicht, die sich im Alltag und auf dem Planeten abgelagert hat, und versammeln die Fundstücke in einem digitalen Archiv. THE PLASTIC ARCHIVE versammelt Objekte aus Plastik und ihre Geschichten, ihre Klänge und ihre großen Auftritte. Und es versammelt Interviews mit Expert:innen aus Plastikproduktion und Archäologie, Kunst und Wirtschaft. Rotterdam Presenta lädt ein zum gemeinsamen Stöbern im Archiv und zu einem Tauchgang in die tieferen Schichten der synthetischen Erdgeschichte.