Ist Vaterschaft ein Modell, ein Wunsch, eine Erinnerung oder einfach Realität? Während im gesellschaftlichen Diskurs eher die Rolle der Mutter im Vordergrund steht, existiert der Begriff Vaterschaft oftmals in der Lücke, bestimmt durch Abwesenheit, Arbeitsverhalten oder Autorität. Wir wollen in unserem Stück über diese Lücke reden und fragen uns:
Wie sieht der ideale Vater aus? Und gibt es ihn auch im unmittelbaren Umfeld? Wie funktionieren Vorbilder? Und warum sind männliche Vorbilder so wichtig für die Heranwachsenden, unabhängig ihres Geschlechts? Wieviel bringen sich Väter heutzutage in den Haushalt und die Kindererziehung ein? Warum überwiegt bei vielen Jugendlichen weiterhin das Idealbild der binären Rollen¬verteilung? Und was hat das mit dem eigenen Selbstbild der heranwachsenden Jugendlichen zu tun?
Um diesen Fragen nachzugehen verhandeln wir auf der Bühne Familiensituationen und -Konstellationen, überdenken alte und moderne Vätermodelle und suchen dafür Bilder, die die Jugendlichen in ihrer Realität abholen.
Die Produktion legt den ästhetischen Schwerpunkt auf den urbanen Tanz. Vier zeitgenössische urbane Tänzer:innen mit unterschiedlichen Hintergründen stellen sich dem Thema und damit einhergehend der Tanzform Hip Hop mit ihrem Image von verfestigten Männlichkeitsritualen. Diese darzustellen und zu dekonstruieren steht im Zentrum der ästhetischen Umsetzung.