Rosa mit Glitzer oder blau mit Sportmotiv – wir hören solche Beschreibungen und schon meinen wir zu wissen: Mädchen oder Junge. Doch was passiert, wenn ein Junge sich einen rosa Ranzen aussucht? Oder ein Mädchen eine Kurzhaarfrisur hat? Und wer weiß noch, dass vor etwa 100 Jahren die Farbe rosa, als das „kleine Rot“ den Jungen zugeordnet war?
Das Tanzstück ROCK WIE HOSE spielt mit den geläufigen Geschlechterklischees. Aus einer Umfrage mit Mädchen und Jungen im Grundschulalter zum Thema „was ist typisch für Mädchen und Jungs“ haben die Choreografin Célestine Hennermann und die Dramaturgin Claudia Praml das Spielmaterial für diese Tanz-Performance herausgefiltert. Der Frankfurter Musiker und Komponist Gregor Praml hat dazu passende Soundcollagen aus den Umfragen, aktueller Musik und klassischen Stücken hergestellt. Auch hier treffen Genres aufeinander, Grenzen werden aufgelöst, Musiken neu gemixt.
Die Tanzperformance hinterfragt die „typischen“ Geschlechterzuschreibungen spielerisch, dabei darf alles ausprobiert werden – Bewegungen, Klamotten, Frisuren, Requisiten – das Stück wirbelt alles einmal durcheinander. Der Breakdancer Albi Gika ist auf dem Cat-Walk auch mal ein „Girly“ und die ausgebildete Tänzerin Katharina Wiedenhofer spielt im Tanzring mit ihren Muskeln. Es ist eben doch vielleicht alles „Rock wie Hose“. Dort wo die Industrie und Gesellschaft oft extreme Rollenzuweisungen festschreibt, will das Tanzstück die Grenzen wieder durchlässig machen. Neues ist anders möglich.