Das Musée d’Art Moderne in Paris und das Max Ernst Museum Brühl haben den in Köln ansässigen Choreografen Emanuele Soavi eingeladen, eine Performance zu entwickeln, die in Beziehung tritt zu den musealen Sammlungsräumen und den Sonderausstellungen.
Die neue Episode aus der Serie SOLO LIKE A PIG widmet sich verstärkt dem Kernthema, das sich als roter Faden durch die Reihe zieht: “Überleben und sichtbar bleiben” – individuell und kollektiv, als Künstler:in und als Mensch – auch über die eigene Endlichkeit hinaus. Dabei zeigt sich das Sich-Erinnern als eine Strategie, Transformationen in Gang zu setzen – und durch gemeinsames Erleben Erfahrungen auch körperlich zu teilen als eine weitere.
Emanuele Soavi und die international renommierte Schauspielerin und Tänzerin Kate Strong sowie Ensemblemitglieder von ESincompany und in Paris ansässige Performer:innen treten in szenischen und tänzerischen Miniaturen in Beziehung zu den berühmten Tänzerinnen-Bildnissen in der zweigeteilten Salle Matisse. Dabei verschränkt sich die visuelle Ebene mit einer Soundinstallation des Komponisten Johannes Malfatti, bestehend aus mehreren vertikal aufgehängten Bandoneons. Diese hauchen dem Geschehen Atem ein, untermalen es, treiben es voran oder stellen es still. Das zentrale Geschehen wird in weiteren Räumen durch performative Interventionen ergänzt und assoziativ erweitert. Das Publikum begibt sich auf einen selbstgewählten Parcours und wird dabei selbst Teil des performativen Raums.
Das experimentelle Serienformat SOLO LIKE A PIG besteht aus mehreren eigenständigen Episoden, die 2025 in einen mehrstündigen Performance-Parcours münden. THE DAY I BECAME A CLOUD ist die dritte Episode der Reihe. Alle Episoden verbindet, dass sie den konventionellen Theaterraum verlassen und in Museen, Galerien, Bibliotheken und auf der Piazza einen barrierefreien Er-Lebens-Raum schaffen, der den Zeitgenössischen Tanz und die involvierten Kunstsparten – Musik, Bildende / Digitale Kunst, Schauspiel – für alle zugänglich macht und Reibung und Interaktion zwischen Performance und Publikum ermöglicht.
Die Kreation der Episoden basiert jeweils auf Recherche-Residenzen von Emanuele Soavi – in diesem Fall in Paris beim dortigen Goethe-Institut und in Annonay. Fokus der Auseinandersetzung ist die Betrachtung der Natur des Theatralen aus soziologischen, historischen, wissenschaftlichen und ästhetischen Perspektiven, um sich in der Folge in die sehr persönliche Konfrontation mit der eigenen Rolle als Autor, Choreograf und Performer zu begeben. Und um schließlich gemeinsam mit künstlerischen Weggefährtinnen und -Gefährten verschiedener Disziplinen die Beziehung zwischen (Um)Welt und performativem Körper aus aktueller Sicht zu befragen.