Musik aus dem Zeitalter größtmöglicher Opulenz, dem Barock, trifft auf Popmusik und zeitgenössischen Tanz: Mit dieser aufregenden Begegnung ist zugleich das Thema gesetzt für den zweiteiligen Tanzabend STORMSONGS von Emanuele Soavi.
Im Wechselspiel von komplexen Gruppenchoreographien und individuell-psychologischen Porträts entsteht ein Spannungsfeld zwischen revolutionärer Kraft und emotionalen Extremen, zwischen archaischem Mythos und bedrängender Gegenwart.
Der erste Teil kondensiert das für die Kölner Philharmonie entwickelte choreographische Konzert FAÇADES auf seinen überzeitlichen, alle Gegensätze verbindenden Kern: Liebe und Eros. Wie setzt der kompromisslose Bruch mit Konventionen Transformationsprozesse in Gang? Und was hat das mit stereotypen Ausdrucksformen zu tun, die jede Zeit, auch die Gegenwart, als Standards setzt und verkauft? Diese Fragen bestimmen den zweiten Teil.
STORMSONGS vereint den Tanz und die Musik zu einem in unserer Gegenwart angekommenen prächtigen Spiel und lässt Raum für den Widerstreit von Emotion und Ästhetik, für Ironie, Sarkasmus und einen gesellschaftskritischen Blick.