Es gibt die Vorstellung von Arbeit als innerem Wachstum: sich verwirklichen und entfalten wie eine Pflanze, aufblühen. Und es gibt die Vorstellung von Arbeit als innerem Raubbau: sich erschöpfen und sich abbauen wie einen Bodenschatz, sich selbst an die Substanz gehen. Irgendwo dazwischen trainieren fünf Tänzer:innen ihre Körper und versuchen, ihr Arbeitspensum zu schaffen. Sie beobachten sich selbst und die Welt um sie herum. Sie erschöpfen sich selbst und speisen die Erschöpfung wieder in den Verwertungskreislauf ein. Wie fühlt es sich an, wenn jedes Scheitern eine Chance sein muss, jedes Fallen durch einen Richtungswechsel scheinbar ohne Aufprall bleiben kann und jede private Krise gleichzeitig das Material für ein neues Kunstprojekt sein sollte? Die Verwertungslogik sagt: Eine gute Performance ist eine möglichst kurze Zeit zwischen Input und Output. Die Tänzer:innen machen mit oder steigen aus, sie stemmen sich dagegen oder stimmen ein, sie stottern und husten oder wiederholen Zitate aus Popsongs. Ein musikalisches Hörspiel aus dem inneren Bergbau von Artmann&Duvoisin.