Der alte Mensch in unserer Gesellschaft - im Spannungsfeld von Architektur und urbanem Alltag - steht im Fokus dieses Projekts. Die Inszenierungsorte sind Häuserfassaden an Straßen und Plätzen im urbanen Raum. In einer Höhe zwischen vier und sieben Metern sind weiße Stahlstühle montiert. Auf ihnen sitzen, hoch über den Köpfen der Passant:innen, Menschen im Alter zwischen sechzig und achtzig Jahren. Sie führen ganz alltägliche, auf zurückhaltende Weise inszenierte, Handlungen aus: das Lesen einer Zeitung, das Schneiden von Gemüse, Radio hören ... Tätigkeiten, die mit ihrem persönlichen Leben in Verbindung stehen.
Die Verrückung des Alltäglichen vom privaten in den öffentlichen Raum ermöglicht den Blick auf gelebte Zeit - die in den Körper eingeschriebene Geschichte des einzelnen Menschen steht im Dialog mit dem Charakter der jeweiligen Fassade.
X-MAL MENSCH IM STUHL wird sowohl als Gastspiel als auch als Neu-Inszenierung unter Mitwirkung von lokalen Akteur:innen der jeweiligen Städte durchgeführt.
X-MAL MENSCH IM STUHL wurde bisher in 38 Städten in 17 Ländern Europas sowie Nord- und Südamerikas gezeigt.